InterRegio

Der Interregio-Verkehr auf der Südbahn begann mit dem Sommerfahrplan 1991 und endet  mit dem Fahrplanwechsel 2002.

Geschichtliches

Auf der Südbahn gab es fast immer Züge, welche über Ulm hinaus nach Norden verlängert wurden. Zum teil gab es hier absolute Langläufe wie z.B. Lindau - Wilhelmshaven, es gab auch Züge in welchen Kurswagen mitliefen wie z.B. Friedrichshafen - Hamburg, aber einen konsequenten Taktverkehr im Fernverkehr gab es nie.  Auch in Richtung Österreich gab es zeitweise Fernverkehr bis Innsbruck. Ende der 80er Jahre wurde auch dieser Fernverkehr immer stärker eingeschränkt. So weit ich mich noch erinnern kann, gab es im Fahrplanjahr 1990/91 überhaupt keinen Fernverkehr auf der Südbahn mehr.

Der Start

1991 war es dann soweit: Auch auf der Südbahn wurde der Interregioverkehr eingeführt. Es fuhren sechs Zugpaare auf der Relation Lindau - Friedrichshafen - Ulm - Stuttgart - Mannheim - Saarbrücken, welche als Linie 26 bezeichnet wurde. Es wurde ein Zweistundentakt eingeführt, am Nachmittag gab es eine Taktlücke. Die Züge fuhren kurz vor den Regionalzügen in Richtung Ulm bzw. kurz nach diesen aus Richtung Ulm, an Werktagen fuhren also alle zwei Stunden ein Regionalzug (Ulm - Friedrichshafen) und IR parallel. Dieser Zustand änderte sich 1997 als bei der BOB die Wochenendruhe entfiel und der Verkehr nach Aulendorf aufgenommen wurde. Zwischenzeitlich wurden aber die Fahrplanlagen der IR's und der Regionalzüge getauscht.

Anfangs waren alle IR-Züge mit zwei Loks der BR 218 aus Kempten bespannt, die Wagen erster Klasse waren auf der Südbahn am nördlichen Zugende. Es waren meist Loks in der Blau/Beigen Farbgebung anzutreffen, da noch die wenigsten Loks orientrot Lackiert waren.

Steuerwagen

Zum Fahrplanwechsel 1995 kam dann die nächste Änderung: Alle Züge wurden gedreht, d.h. die Wagen der ersten Klasse kamen ans südliche Zugende, die Beförderung der Züge wurde von 218 400 - 218 403 übernommen die speziell zu diesem Zweck mit ZWS (Zeitmultiplexe Wendezug Steuerung) ausgerüstet wurden und beim Betriebswerk Ulm stationiert wurden. Dies geschah im Vorgriff auf den ab September geplanten Einsatz von Steuerwagen. Dieser wurde dann ab Winterfahrplan 1995 auch eingeführt. Die IR-Linie Lindau - Saarbrücken wurde als erste Linie der DB überhaupt mit Steuerwagen im Fernverkehr ausgerüstet. Der Grund für die Einführung waren die häufigen Lokwechsel auf dieser Relation. Neben dem Traktionswechsel von Diesel- auf Elektroloks in Ulm musste in Friedrichshafen und Stuttgart wegen des Fahrtrichtungswechsel ebenfalls die Loks gewechselt werden.

In der Zeit, bevor die Steuerwagen zur Verfügung standen, wurden im Abschnitt Ulm - Saarbrücken die Züge meist mit je einer Lok  der BR 120 an beiden Zugenden gefahren, auf der Südbahn wurde dies nicht praktiziert, so blieb es zunächst beim Lokwechsel in Friedrichshafen. Mit der Einführung der Steuerwagen wurden die Züge von sieben auf acht Wagons verlängert.

Der Niedergang

Mit dem Fahrplanwechsel 1999 wurde der Lauf der Züge auf den Weg Lindau - Ulm - Stuttgart - Karlsruhe verkürzt und die Taktzeiten um eine Stunde verschoben. Lediglich das Zugpaar 460/461 (Innsbruck - Saarbrücken)  blieb erhalten. So kam es in der Mittagszeit auf der Südbahn zu drei IR's in Folge.

Im Sommer 2000 wurden dann alle BistroCafe-Wagen durch solche mit Snackpoint (Automat) erstetzt.

Ab 2001 sind alle IR's außer dem Frühzug in Richtung Ulm und dem letzten Zug aus Ulm entfallen, die gesamte Region wird vom umsteigefreien Fernverkehr abgekoppelt!

Das Ende

Mit dem Fahrplanwechsel 2002 endete der Interregio-Verkehr auf der Südbahn ganz. Im Zuge der bundesweiten Interregio-Streichungen wurde auch das letzte Zugpaar, welches die Südbahn noch bediente eingestellt. Ersatz bietet ein neues Intercity-Zugpaar Lindau - Dortmund, welches sogar meiner Meinung nach auf der Südbahn in einer Günstigeren Fahrplanlage verkehren wird.